Wie kam ich zu den
Königsmantelschecken?
In meine Zuchtanlage sind Klein-Rex-Kaninchen vor einigen Jahren
eingezogen und haben die Kleinschecken und Separator-Kaninchen abgelöst. Es
waren die Luxfarbigen, deren Anerkennungsverfahren ich mit unterstützt
habe.
Meine persönlichen Kontakte mit Klein-Rex-Züchterinnen und -Züchtern aus
Deutschland, Österreich und Luxemburg während der Europaschau 2012 in Leipzig
und 2015 in Metz führten schließlich dazu, dass sich meine Leidenschaft auch auf
die königsmantelgescheckten Farbenschläge (KMS) ausdehnte. Diese Farbenschläge
sind dreifarbig. Zu den weißen Bereichen an Bauch, Brust und Läufen kommen noch
zwei weitere Farben hinzu: Ein mehr oder weniger intensives Gelb als Grundfarbe
des Mantels und die schwarzen (blauen, havannabraunen oder fehfarbigen) Punkte
und Striche, die auf der Mantelzeichnung an Kopf und Rumpf gleichmäßig verteilt
sind. Dieses besondere Farbzeichnungsmuster der Königsmantelschecken ähnelt sehr
der Fellzeichnung eines Geparden.
Die schwarz-gelb-weiße
Farbkombination (KMS1) wurde im Juni 2016 vom ZDRK als
Neuzüchtung in das Anerkennungsverfahren aufgenommen, nachdem ich
gemeinsam mit anderen Klein-Rex-Begeisterten ("Förderkreis
Königsmantelschecken") entsprechende Neuzüchtungsanträge beim ZDRK
eingereicht hatte und eine Musterbeschreibung von der
ZDRK-Standard-Fachkommission unter Einbeziehung der aktiven Züchter
erarbeitet wurde. (vgl. Rubrik "Standard 2018"). Sie dürfen nun auf
Landes- und Bundesschauen ausgestellt und bewertet werden.
Das Besondere an der
Scheckenzucht
Wie andere Scheckenzüchter auch erwarte ich mit großer Neugier jeden
neuen Wurf und bin erfreut, wenn dann die Jungen zunächst noch blind
und nackt aber mit vollen Bäuchlein im Nest liegen. Im Alter
von vier Tagen wird die, Farbe und das Zeichnungsmuster erkennbar
und einen Tag später haben die kleinen Säuger bereits ihr
Geburtsgewicht verdoppelt. Zu sehen, wie sich die
Nachzucht dann frohwüchsig weiterentwickelt und ihre Vorzüge
durch Zucht herauszuarbeiten,
macht den ganz besonderen Reiz
dieses Hobbys aus. Dabei stehen bei der Zucht Tiergesundheit und
Vitalität an erster Stelle. Guter Körperbau und beste Fellqualität
sind ebenfalls wichtige Kriterien. Bei den Scheckenrassen kommt dann
noch die ganz besondere Farbzeichnung hinzu. Um das im Standard beschriebene
Zeichnungsmuster bei den KMS zu optimieren, werden bei den
Verpaarungen nicht nur KMS mit KMS verpaart, sondern auch
japanergezeichnete Klein-Rexe und dreifarbige mit
Dalmatinerzeichnung eingesetzt, die aber aus KMS-Linien stammen
sollen. Während der Einsatz der Japanerfarbigen mehr dazu
geeignet ist, die Mantelzeichnung zu verbessern, fördert der
Dalmatinertyp den weißen Brustbereich, der im Standard möglichst frei
von farbigen Punkten gefordert wird.
Wir
vermeiden ganz konsequent die Einkreuzung anderer Rassen damit zum
einen der Typ und angenehme Charakter der Klein-Rexe erhalten bleibt und speziell
bei den königsmantelgescheckten Farbenschlägen nicht der Letalfaktor
eingekreuzt wird, der bei den Punktschecken-Rassen Probleme
verursacht. Das hängt damit zusammen, dass mit der Fleckenscheckung
ein so genannter Letalfaktor (Sterblichkeitsfaktor) auftritt, der
bei reinerbigen Schecken zu Darmproblemen führt (großer Dickdarm,
siehe meine Ausführungen in der Rubrik "Kleinschecken"). Obwohl die
Farbzeichnung bei der Nachzucht
der KMS sehr unterschiedlich ausfällt, gibt es keine Probleme, vor
allem keine so genannten Weißlinge, mit dem Letalfaktor. Wir hoffen,
dass das so bleibt und dieser Faktor durch Einkreuzungen anderer
Schecken nicht eingeschleppt wird.
Es ist leicht nachvollziehbar,
denke ich, dass es durch den Einsatz von japaner- und
dalmatinergezeichneten Tieren zu Würfen mit sehr unterschiedlich
gezeichneten Jungtieren kommt (siehe Rubrik "Würfe"). Aber durch
Auswahl der geeigneten Zuchttiere entsprechend der
Standardbeschreibung konnten sich die KMS-Züchterinnen und -Züchter
bereits über sehr gute Bewertungsergebnisse ihrer Nachzucht freuen.
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