"De Wipp" hilft, wo er kann

Willi Neumüller vom DFB für vorbildliche ehrenamtliche Leistungen im Fußballsport geehrt

Ein Bericht von Merkur-Mitarbeiter Hans Hurth erschienen im Pfälzischen Merkur vom 9. August 2005     


   Foto: Sepp Allgayer

In Wolfersheim und Bliesdalheim wird er liebevoll "de Wipp" genannt. Jetzt wurde der ehemalige Läufer, Faustballer und Linksaußen vom DFB für vorbildliche ehrenamtliche Leistungen im Fußballsport geehrt.

 

 

Der Ehrenamtsbeauftragte Günter Brabänder ehrt Willi Neumüller in Namen des Deutschen Fußball-Bundes für dessen Verdienste. Die Spieler klatschen dazu. 

Bliesdalheim/Wolfersheim. Für vorbildliche ehrenamtliche Leistungen im Fußballsport gab es für den Bliesdalheimer Willi Neumüller eine hohe Auszeichung des Deutschen Fußball-Verbandes (DFB). Der 75-Jährige feierte zunächst sportliche Erfolge, ehe er sich für die Vereinsfamilie ins Zeug legte. Der DFB-Ehrenamtsbeauftragte Günter Brabänder stellte bei der Ehrung, unter anderem mit der DFB-Uhr, auf dem Wolfersheimer Sportplatz das besondere Engagement von Willi Neumüller, den alle nur liebevoll "de Wipp" rufen, heraus.

 

Vorbild für die Jugend

"Er ist kein Mann von großen Worten, er lässt Taten für sich sprechen." Willi Neumüller ist im Bliestal ein Inbegriff für einen Allrounder auf allen Ebenen des Sports und den verschiedenen Vorstandsetagen vom TV Bliesdalheim über die SG Herbitzheim bis hin zum SV Wolfersheim. Bei Jung und Alt ist "de Wipp" für seine Hilfsbereitschaft und seine Zuverlässigkeit bekannt und wie andere mit dem Pkw, so ist Neumüller mit dem Motorrad stets auf Achse. Neumüller hatte immer nur das Wohl der Vereine im Auge und genau diese Selbstlosigkeit macht ihn seinem Umfeld sympathisch, für die Jugend gilt er als Vorbild.

Schon als Kind trat Willi Neumüller dem TV Bliesdalheim bei. "Bis auf Stabhochsprung war ich überall aktiv", erzählte uns "de Wipp", den auch mehrere Meniskusoperationen nicht aus der Bahn warfen. Heute undenkbar, wie Willi Neumüller oftmals auf abenteuerliche Weise zu den einzelnen Wettkampfstätten, ob ins Homburger Waldstadion oder ins St. Ingberter Mühlwaldstadion, zu Fuß lief, da keine Zugverbindung bestand.

"In Saarbrücken haben sie mich als Bauernbub belächelt", schmunzelt er heute. Dabei war er auf Gauturnfesten fast unschlagbar. Als Unbekannter errang Neumüller 1949 die Saarlandmeisterschaft im Waldlauf, als er in seinem unnachahmlichen Endspurt, der ihm den Beinamen "Nurmi des Bliestals" bescherte, den Assen vom SV Saar 05 die Absätze zeigte. Aber auch in der Faustball-Hochburg Bliesdalheim zeigte er in der Abwehr tolle Leistungen und seine Fitness und Vielseitigkeit unterstreicht nichts mehr als seine Sonntags-Stationen: Morgens Leichtathletik und Faustball, nachmittags Fußball, wo er als Rechtsfüßler auf Linksaußen stürmte.

"Unvergessen ist die Meisterschaft 1962 mit dem SV Wolfersheim", blickt Neumüller zurück. Beim SVW fand der Bliesdalheimer ab 1953 immer mehr seine sportliche Heimat. Drei Jahre zweiter Vorstand, sechs Jahre Abteilungsleiter Fußball, sechs Jahre Jugendleiter, neun Jahre Chef des Sportheimes. Daneben sorgte er 35 Jahre als Koch für das leibliche Wohl der Kicker, seine Erbsensuppe und die Würstl- Spezialitäten sind weithin bekannt.

Logische Folge, dass er Ehrenmitglied und Träger der goldenen Vereinsnadel des SV Wolfersheim und beim TV Bliesdalheim ist. Mit einem Lächeln erinnert sich Willi Neumüller an die Zeit, wie er, Fußbälle um den Bauch gebunden, als Ball-Schmuggler über die deutsch-französische Grenze fuhr. "Ein Dank gilt meiner Ehefrau Liselotte, mit der ich seit 1952 verheiratet bin", vergisst Neumüller nicht seine bessere Hälfte. "Zusammen freuen wir uns, wenn es meinem Verein gut geht, so wie jetzt nach dem Aufstieg in die Kreisliga A Bliestal. Auch im Alter helfe ich gerne mit und bin als Mann für alle Fälle da, wenn ich gebraucht werde", verspricht der untadelige, weil auch nie vom Platz gestellte und rüstige Sportsmann. Die Sportler hören diese Botschaft natürlich gerne.

 

"Auch im Alter helfe ich gerne mit und bin als Mann für alle Fälle da, wenn ich gebraucht werde."

Willi Neumüller

Zur Person

Willi "de Wipp" Neumüller wohnt mit Ehefrau Liselotte in Bliesdalheim, direkt am früheren Bahnübergang. Der gelernte Maurer arbeitete 16 Jahre in diesem Beruf, war danach zwölf Jahre bei der Firma Bosch und 17 Jahre bei den Pfalzwerken. 1998 gab es vom Saarländischen Fußballverband die Verbandsehrennadel und vom Saar-Turnerbund den Ehrenbrief. Ehrenmitglied ist er beim TV Bliesdalheim und beim SV Wolfersheim.

 

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